Eine seltsame Regel
Es geht bei wissenschaftlichen Arbeiten nicht nur darum wie zitiert wird (wie ein Literaturverwaltungsprogramm dabei helfen kann, kann man hier lesen), sondern auch darum, was zitiert wird und dabei sind einige ungeschriebene Regeln zu befolgen. Eine davon: Man zitiert nicht aus Diplomarbeiten.
An wissenschaftliche Arbeiten werden von Seiten der Universitäten hohe Anforderungen gestellt. Mehrere Personen müssen eine Arbeit lesen und für gut befinden, bis sie auch als Abschlussarbeit anerkannt wird. Was also gut genug ist, um zur Erlangung eines akademischen Grades zu dienen, sollte auch gut genug sein, um von anderen Studenten zitiert zu werden oder?
Interessanterweise ist dem in den meisten Fällen nicht so. Wer in seiner Arbeit regelmäßig aus den Diplomarbeiten von anderen Studenten zitiert, wird rasch Schwierigkeiten bekommen. Das ist nämlich in der Regel nicht gern gesehen. Hinter diesem Umstand steckt die kaum verhohlene Überzeugung, dass es mit der Qualität von Abschlussarbeiten doch nicht so weit her ist. Dass es in Zeiten von ‚Publish or perish‘ auch mit anderen akademischen Publikationsformen mitunter ähnlich aussieht, steht dabei auf einem anderen Blatt.
Zitierfähig sind hingegen Dissertationen. Diese werden ohnehin häufig auch als Monographien bei wissenschaftlichen Fachverlagen verlegt und können dann wie jede andere Monographie zitiert werden. Hier ist das Vertrauen der Scientific Community in sich selbst offenbar doch noch hoch genug, um dies zuzulassen.