Wie hat sich das akademische Arbeiten durch KI verändert?
Auch wenn Unis und andere Lehreinrichtungen gerade in Panik geraten: komplette Arbeiten lassen sich mit KI bisher noch nicht schreiben. Auch Online-Prüfungen verlieren nicht ihre Berechtigung, solange die Fragen nur raffiniert genug gestellt werden, um von einer KI nicht fehlerfrei beantwortet werden zu können. Dennoch wird sich die Art und Weise, wie akademische Arbeiten entstehen, verändern und es existieren inzwischen auch schon KI-Werkzeuge, welche sich direkt an Akademiker richten. Über diese haben wir u.a. hier geschrieben.
Veränderungen kommen
Es ist noch nicht lange her, da mussten wir für jede Literaturrecherche in die Bibliothek gehen und teilweise noch Karteikarten und Mikrofilmarchive bemühen. Das gehört inzwischen zum Glück weitgehend der Vergangenheit an. Auch Verzeichnisse müssen inzwischen nicht mehr mühsam eingetippt werden, sondern werden automatisch erstellt. Es hat sich also viel getan in den letzten Jahren und es verwundert nicht, dass auch in Zukunft Veränderungen auf der Tagesordnung stehen. Trotzdem wird sich am Grundsätzlichen doch eher wenig verändern. Egal, ob es um eine Seminararbeit, Bachelorarbeit oder auch nur ein wissenschaftliches Essay geht.
Planungsphase
Bis vor kurzem hat man sich noch einen Überblick über ein neues Thema verschafft, indem man zunächst einmal bei Wikipedia nachgeschlagen hat. War das nicht sonderlich ergiebig, so hat man eine Monografie herausgesucht und das Inhaltsverzeichnis nebst Einleitung konsultiert. Dann wusste man schon ungefähr, wo man war. Das ist heutzutage nicht mehr notwendig.
Jetzt fragt man eine KI, ob sie einem einen kurzen Überblick geben könnte und je besser man den Prompt beherrscht, desto genauer ist die Antwort. Ein kurzer Faktencheck erlaubt einem dann, sicherzugehen, dass die Antwort auch halbwegs den Tatsachen entspricht. Zu diesem Zeitpunkt muss sie noch nicht vollkommen stimmen. Es geht zunächst nur darum, sich einen Überblick zu verschaffen und eine grobe Gliederung zu skizzieren, auf der man aufbauen kann. Die KI hat hier also einen Arbeitsschritt deutlich vereinfacht, auch wenn dieser zugegebenermaßen bereits zuvor nicht sonderlich aufwendig war.
Recherchephase
KI kann inzwischen bereits Quellen recherchieren, doch sind sie dabei weder sonderlich vertrauenswürdig noch aktuell noch originell. Weil KI mit Wahrscheinlichkeiten arbeitet, wird sie stets auch die offensichtlichsten Quellen angeben. KI-gestützte Recherchesoftwares wie Elicit scheint bisher noch nicht viel effizienter zu sein als Google Scholar. Aber KI kann Hinweise auf neue Fundorte geben. Sie kann also sagen, wo man möglicherweise gute Quellen finden könnte.
Arbeitsphase
Auch während der Arbeit kann uns die KI nun unterstützen. Wir können etwa komplizierte Absätze aus Forschungspapers kopieren und uns diese von einer KI in einfacher Sprache erklären lassen. Wir können uns auch weitere Hintergrundinformationen geben lassen. Auch Übersetzungen lassen sich so durchführen.
Fazit
Die wesentliche Veränderung, welche mit dem Siegeszug der KI einhergeht, ist der Umstand sein, dass wir mit ihr Werkzeuge in die Hand bekommen, welche einen Rundumservice bieten. Wir müssen nicht mehr zwischen fünf verschiedenen Softwares und Recherchetools hin und her wechseln, um zu guten Ergebnissen zu gelangen. In Zukunft wird eine Software reichen.